Schluss mit Muss

Warum du alles falsch machst, wenn du alles richtig machen willst


Allgemeine Angaben

Autor: Tanja Mairhofer

Verlag: ZS Verlag GmbH

Seitenanzahl: 224

Veröffentlichung: Mai 2017

ISBN: 978-389-883-6548


Autor

Tanja Mairhofer wurde im Mai 1976 in Südafrika geboren. Sie ist seit vielen Jahren als Schauspielerin und Moderatorin für verschiedene Fernsehsender im Einsatz und seit 2015 auch als Autorin.

 

Für weitere Informationen:

Tanja Mairhofer – Wikipedia

Tanja Mairhofer (tanja-mairhofer.de)

 

Klappentext

"In Ihnen steckt eine fleißigere, schönere, schlauere Version - für dieses Upgrade müssen Sie sich einfach nur ganz doll anstrengen!" - "Muss ich nicht", sagt Tanja Mairhofer.

Sie  verplempert nämlich gerne Ihre Zeit, sieht einen perfekten Haushalt als ein Zeichen für ein verschwendetes leben an und zeigt, warum Ratgeberbücher oft Bullshit sind. Denn: Das eigene Bauchgefühl weiß meist ganz genau, was richtig für einen ist.

Allen, die sich von ihrem Mir-doch-egal-ich-bin-okay-so-wie-ich-bin-Lebensstil inspirieren lassen wollen, verrät die junge Mutter, warum aktives Aufschieben einen sogar weiterbringt, man viel schlechter im Bett sein sollte und keine Frau immer allen gefallen muss. Entlarvend, witzig und charmant.

 

Der erste Satz

Klamotten und Menschen, die faltig sind, sind völlig in Ordnung.

 

Meine Gedanken zu dem Buch

Ich fand dieses Buch in einer Restekiste im Supermarkt. Nicht gerade das aufregendste erste Treffen wirst du denken, nun da gebe ich dir absolut Recht. Ich bin jedoch ganz großer Verfechter des Sprichworts "Am Start kann man nicht immer den Sieger erkennen.".

Da wanderte dieses Buch also in meinen Einkaufswagen und nun? Ich fand den Klappentext ganz nett, aber hohe Erwartungen hatte ich um ehrlich zu sein keine - eine Fernsehtussi, die meint jetzt auch noch ein Buch schreiben zu müssen. Im Nachhinein schäme ich mich dafür. Ich musste recht schnell während des Lesens Abbitte leisten. Und als wäre dies nicht schon genug, kommt gleich das nächste Geständnis: Ich habe beim Lesen eines Ratgebers noch nie so viel gelacht.

 

Jetzt aber zum Inhalt. Tanja Mairhofer schnappt sich mit einer überaus direkten und amüsant unaufgeregten Art jeden Bereich des Lebens einer Frau und hält uns den Spiegel vor. Sie zeigt uns was für Kontrollzwängen durch die Gemeinschaft wir uns aussetzen und wie lächerlich dies doch ist. Sie versucht ihren Leserinnen Mut zu machen sich von diesen Zwängen zu befreien, um entspannt aufzuatmen und mehr Spaß am Leben zu haben. Bei ihrer Mission nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und wählt oft eine sehr provokante Sprache, um ihr Anliegen auf den Punkt zu bringen. 

 

Nun bitte nicht falsch verstehen. Ich persönlich habe nichts gegen Perfektionismus. Ich selbst bin eine hoffnungslose Perfektionistin. Allerdings nur bei den Dingen, die mir wichtig sind und genieße meine Ignoranz all den anderen Dingen gegenüber, die mir vollkommen egal sind. Was ich am aller wichtigsten an Tanja Mairhofers Buch finde ist, dass wir mal ehrlich zu uns sein können. Uns bei jedem Kapitel, bei jedem Themengebiet fragen können in wie weit wir uns hier vielleicht Vorgaben von außen beugen, um einem gewissen Bild zu genügen oder ob wir wirklich von Herzen hinter unserem Perfektionismus unseren Anstrengungen stehen, weil dies meiner Meinung nach ein himmelweiter Unterschied ist.

Und mal unter uns. Kennt nicht jeder von uns eine Frau, deren Haushalt so perfekt ist, dass man Angst hat etwas kaputt zu machen, wenn man sich nur irgendwo hinsetzt? Und erkennt ohne Probleme, dass hier eindeutig etwas kompensiert wird. Und das ist nur ein Beispiel. Ich finde dies gilt für alles, was wir nicht aus der eigenen Überzeugung heraus tun.

 

Ja, es ist gar nicht so einfach zu erkennen aus welcher Ecke unsere Motivation kommt. Besonders wenn wir Dinge schon seit Jahren oder Jahrzehnten so tun, wie wir sie tun und sie damit ein Teil von uns geworden sind. Das sollte uns allerdings nicht von der Mühe entbinden es zu versuchen. Und ich verspreche Dir, nie hat uns jemand charmanter und unterhaltsamer dabei unterstützt wie Tanja Mairhofer.

 

Mein Lieblingszitat

"Da kann die familiäre Erziehung noch so emanzipiert gewesen sein, die Gesellschaft gibt uns bis heute das Gefühl, dass man als Frau, lieb zu sein hat, selbstlos, fleißig, höflich und bescheiden mit schönen Haaren. So zu sein, funktioniert nur nicht in einer Welt, in der Lillifee aufs Maul kriegen würde."

 

Fazit

 

Ein Anstoß zum Nachdenken und ein Trostpflaster für jeden Moment, in dem der Druck zu groß wird.

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