Die Susi-Krise


Allgemeine Angaben

Autor: Wäis Kiani

Verlag: Piper Verlag GmbH

Seitenanzahl: 319

Veröffentlichung: September 2015

ISBN: 978-3-492-30588-4

 


Autor

Die Autorin und Stilkritikerin wurde in der Nähe von Frankfurt geboren und schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitschriften. Ihr erstes Buch "Stirb Susi" erschien 2005 im Piper Verlag. 

weitere Informationen:

Wäis Kiani – Wikipedia 

 

Klappentext

Die Midlife-Crisis der Frauen ist kompliziert. Sie sind beruflich erfolgreich, finanziell unabhängig und zudem durch bewusste Ernährung, Yoga, Pilates und ausgiebige Schönheitspflege attraktiver und besser in Form denn je. Im Gegensatz zu den Männern. Dies sind zwar ebenfalls reifer, aber kein bisschen weiser geworden. Die Softies und Weicheier, die "Susi" von einst, entwickeln sich mit zunehmendem Alter wieder zurück und verweigern mithilfe immer jüngerer Gespielinnen die geistige Reife trotz körperlichen Verfalls.

Intelligent, witzig und mit einem Augenzwinkern erklärt uns Wäis Kiani den heutigen Kampf der Geschlechter und wie es kommen konnte, dass die Frauen die Männer erst überflüssig gemacht haben und sich jetzt ohne sie zu Tode langweilen.

 

Der erste Satz

Als ich im Jahr 2003 "Stirb Susi!", den Vorläufer dieses Buches, schrieb, hat niemand mit dem gerechnet, was das Buch damals auslöste.

 

Meine Gedanken zu dem Buch

Diese Rezension ist ein Hilferuf. Ich kann mich gar nicht erinnern wann mich ein Buch das letzte Mal derart verwirrt und ratlos zurückgelassen hat. Ich würde mich deshalb sehr über andere Meinungen und Rückmeldungen zu diesem Buch freuen, vielleicht wird dadurch der Knoten in meinem Kopf aufgelöst.

 

Ich kaufte das Buch kurz nachdem es herauskam, aber irgendwie passte es dann doch nicht so ganz und so schlummerte es über Jahre hinweg in meinem Bücherregal. Mit schlechtem Gewissen habe ich es entdeckt und nun gelesen. ich wünschte, ich hätte es nicht getan.

Ich las den Klappentext und dachte, es könnte ganz vergnüglich werden. Doch was ich da fand, trug weder zu meinem Amüsement, noch zu meiner Entspannung bei. Jetzt sitze ich hier und überlege, wo ich anfangen soll meine Verwirrung zu erklären.

 

Vielleicht erst einmal bei den positiven Dingen. Die Autorin weiß sich auszudrücken. Sie schreibt sehr pointiert und direkt und lässt keinen Zweifel an dem was sie ausdrücken möchte. Ihr Stil macht es dem Leser leicht und hält ihn damit "bei der Stange". 

 

Nun zum Inhalt. Den Witz konnte ich in diesem Buch nur selten finden und frage mich angesichts anderer Rezensionen zu diesem Buch, ob mir mein Humor abhanden gekommen ist. Das Augenzwinkern? Ich erahnte es gelegentlich, war aber vom Rest des Buchs so verunsichert, dass ich mich immer noch frage, ob ich es mir nur eingebildet habe. Falls ja. Bitte helft mir! Bin ich für die subtilen Botschaften eines Autors unempfänglich geworden?

Wer sich nun fragt, was ich stattdessen in diesem Buch gefunden habe?

Nun, ich fand eine sehr deutliche Abrechnung sowohl mit den Männern, als auch mit den Frauen. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden, wer bei dem verherrenden Urteil von Frau Kiani schlechter wegkam. Für diese Abrechnung verwendet sie Beschreibungen aus dem täglichen Leben, die mit meinem eigenen nur wenig zu tun haben. Ich gehe äußerst selten zu Vernissagen oder zum Hummeressen. Mich hat auch noch nie ein Mann zu einem Spontantrip nach New York eingeladen. Ich führe ein recht privilegiertes Leben der oberen Mittelschicht, aber von davon verstehe ich trotzdem nichts. Auch die Männer, wie sie in diesem Buch beschrieben werden sind mir nie begegnet. Klar, ein Fünkchen "Wahrheit" war dabei. Doch es war so winzig, dass ich es vernachlässige. Ich könnte noch unzählige weitere Punkte aufzählen, aber ich möchte hier keine Autopsie vornehmen. Ich denke meine Botschaft ist klar.

 

Zum Ende möchte ich nur noch die Hauptbotschaft des Buches aufgreifen. Diese erfolgreichen, finanziell unabhängigen Frauen, die mit dem heutigen Durchschnittsmann nichts anfangen können und sich deshalb langweilen. Nun, mal abgesehen davon, dass ich den beschriebenen Durchschnittsmann nie getroffen habe stütze ich mich mal auf meine persönlichen Erfahrungen. Ich bin selbst erfolgreich und finanziell unabhängig und im Alter für die Midlife-Crisis. Ich kam noch nie auf die Idee einen Mann zu "brauchen", zumindest nicht im klassischen Sinne. Deshalb war mir aber noch nie langweilig oder wusste die Gegenwart von Männern in meinem Leben nicht zu schätzen - ganz im Gegenteil. ;-) 

Und was ist daran schlecht, wenn Männer darüber nachdenken wie sie das Mannsein neu definieren wollen, jeder für sich individuell oder als Gruppe gesehen, wenn wir Frauen dies auch tun?

Aber vielleicht fehlt mir hier auch der richtige Blinkwinkel, da ich dank dem Buch von Frau Kiani nun weiß, dass ich eine Mischung aus #susischreck und #lady bin. Und wenn mir jetzt noch jemand erklären würde was das heißt oder aussagt, dann wäre ich wirklich überaus dankbar.

 

Mein Lieblingszitat

Darauf verzichte ich aus gegebenem Anlass.

 

Fazit

maximal verwirrt, um nicht zu sagen empört

Kommentare: 1
  • #1

    S. (Sonntag, 09 Mai 2021 10:34)

    Titel hätte mich schon nicht angesprochen (zu plakativ-einfach).
    Umso besser, dass es sich offenbar nicht lohnt.
    Vielen Dank!!!